Eigentlich war es wie in den letzten beiden Jahren: Die Sonne schien an der Fischerhütte – Petrus sei Dank – , alles war bestens vorbereitet, die Chorgemeinschaft sang, und auch Robert
Winschuh war wieder als Konzelebrant anwesend, wenn auch inzwischen als Pfarrer von St. Marien Wachtendonk, Wankum, Herongen. Der Besuch erfüllte wieder alle Erwartungen, die bereitgestellten
Stühle und Bänke waren alle besetzt, und Kaplan Dr. Oliver Rothe konnte zu Beginn des Gottesdienstes eine stattliche Gemeinde begrüßen.
Und doch hatte die diesjährige Messe unter freiem Himmel einen besonderen Akzent. Es war das Thema Barmherzigkeit, das sich wie der berühmte „rote Faden“ durch Texte und Lieder des Gottesdienstes
zog und sich auch in der Begrüßung des Kaplans wiederfand: „Sind wir barmherzig? Gott ist immer barmherzig.“ Das war nicht nur dem von Papst Franziskus ausgerufenen „Jahr der Barmherzigkeit“
geschuldet, sondern hing wesentlich mit dem Evangelium dieses 15. Sonntages im Jahreskreis zusammen. Der Evangelist Lukas berichtet im 10. Kapitel, Vers 25-37, von der Begegnung Jesu mit einem
Gesetzeslehrer und dessen Frage „Wer ist mein Nächster?“ Jesus antwortet mit dem bekannten Gleichnis vom barmherzigen Samariter.
Und genau diese Geschichte war auch der Hintergrund der Dialog-Predigt, an der wie im letzten Jahr Ute Heinrich als Gesprächspartnerin von Kaplan Rothe mitwirkte.
„Gott macht uns Vorschriften!“ so eröffnete sie den Dialog vor dem Hintergrund der Aufforderung Jesu an den Gesetzeslehrer „Gehe hin und tu desgleichen.“ „Haben wir das nicht alles schon längst
erfüllt?“ – fragte der Kaplan rhetorisch unter Hinweis auf Caritas, Misereor, Missio und andere soziale Organisationen und Projekte. Und Ute Heinrich konterte „Das ist nicht echt. Damit kaufen
wir uns doch nur frei!“
So entwickelte sich ein lebhafter Gedankenaustausch, der schließlich in der Frage an den Gesetzeslehrer zugespitzt wurde: Wer ist mein Nächster? Und: Wem
bin ich der Nächste? Der Samariter beugt sich zur Hilfe hinab in den Staub. Was würden wir tun?
Als Ergebnis stellen beide Gesprächspartner fest, dass die Perspektive verschoben werden muss, um die Frage Jesu heute richtig beantworten zu können: Von wem lasse ich mich berühren? Wessen Not
mache ich zu meiner Herzensangelegenheit? Und schließlich: Nur da, wo wir uns zum Nächsten machen lassen, finden wir ewiges Leben! Jesus Christus wird durch seinen Tod am Kreuz zu unserem
Nächsten und ermöglicht eine lebendige Beziehung zwischen Gott und den Menschen.
Von wem lassen wir uns heute ansprechen? Ute Heinrich weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass Kinder in unserer Zeit viel eher dazu bereit sind, die Perspektive der Menschen einzunehmen,
die in Not sind.
Und Kaplan Rothe schließt mit der Aufforderung an alle, den Aufruf zum „Jahr der Barmherzigkeit“ in den ganz persönlichen Alltag mitzunehmen und so Jesus Christus in unserer Welt ein Antlitz der
Liebe und der Freude zu geben.
Den nächsten Akzent setzte die Chorgemeinschaft, die zum Credo den Udo Jürgens-Song „Ich glaube“ vortrug, der das Thema nicht besser hätte aufnehmen können:
Ich glaube - dass der Acker, den wir pflügen,
nur eine kleine Weile uns gehört.
Ich glaube - nicht mehr an die alten Lügen,
er wär auch nur ein Menschenleben wert...
Ich glaube - dass den Hungernden zu speisen,
ihm besser dient als noch so kluger Rat...
Ich glaube - Mensch sein und es auch beweisen
das ist viel nützlicher als jede Heldentat...
Ich glaube - diese Welt müsste groß genug,
weit genug, reich genug für uns alle sein.
Ich glaube - dieses Leben ist schön genug,
bunt genug, Grund genug sich daran zu erfreuen...
Die Fürbitten und auch der Gospel-Song zur Kommunion griffen den Gedanken der Hinwendung zum Nächsten auf:
Let us break bread together…
Let us drink wine together …
Let us praise God together.
Kaplan Rothe bedankte sich abschließend bei allen Beteiligten, bei den Organisatoren von Gemeindeausschuss und Heimat- und Bürgerverein sowie bei den „Akteuren“, seinem Konzelebranten Robert
Winschuh, seiner Dialog-Predigt-Partnerin Ute Heinrich, den Ministranten, Küster Bruno Müller und ganz besonders der Lüttinger Chorgemeinschaft mit ihrem Leiter Paul Rammler.
Mit dem bekannten irischen Segen, gesungen von Chor und Gemeinde, fand der Gottesdienst seinen Abschluss. Würstchen vom Grill und gut gekühlte Getränke luden anschließend zum Verbleib und zur
Begegnung an der Südsee ein.
Möge die Straße uns zusammenführen
und der Wind in deinem Rücken sein.
Sanft falle Regen auf deine Felder
und warm auf dein Gesicht der Sonnenschein.
Und bis wir uns wiedersehen,
halte Gott dich fest in seiner Hand.
Und bis wir uns wiedersehen,
halte Gott dich fest in seiner Hand.
Text und Fotos: Jochem Int-Veen
Der 'Xantener/Weseler' berichten in ihrer Ausgabe vom 04.03. 2015 über unser "Chorprojekt".
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Die 'Niederrhein Nachrichten' berichten in ihrer Ausgabe vom 31.12.2013 über das diesjährige Chorfest des Vereins.
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Im Rahmen des Xantener Domjubiläums "750 Jahre Gotik" wirkte die Chorgemeinschaft Lüttingen zusammen mit dem Lüttinger Bläserkreis an der Gestaltung der Festmesse am 30. Juni 2013 mit.